April 2018: Iain Abernethy Lehrgang bei Laatzen und ich war dabei!

Hallo zusammen, hier mein Bericht über einen extrem guten Lehrgang:

Seit mindestens 3 Jahren war eines meiner Ziele, einen Lehrgang mit Iain Abernethy zu besuchen. Ich habe gefühlt alle seine Youtube Videos geschaut und wollte diesen Menschen einfach mal persönlich erleben und kennenlernen. Vor ca. 5-6 Wochen sah ich in einer Karate-Gruppe auf Facebook die Ausschreibung eines Lehrgangs mit Iain. Da der Lehrgang in Laatzen bei Hannover stattfand  – also in unmittelbarer Nähe – meldete ich mich sofort an. Die Anzahl der Teilnehmer war gegrenzt und ich wollte in jedem Fall sicherstellen, dass ich dabei sein konnte!! Die Lehrgangssprache war Englisch … und ich muss sagen: Gute Englisch Kenntnisse waren die Voraussetzung dafür, ihn verstehen zu können. Er spricht einen Dialekt und möchte in der gegebenen Zeit viel Wissen vermitteln. Die Sprechfrequenz ist recht hoch. Ich hatte glücklicherweise keine Probleme, ihn verstehen zu können.

Am 7./8. April 2018 war es dann endlich soweit. Samstag wurde von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr trainiert. Es gab zwar zwei Pausen für die Erholung, am Abend hat man den Tag aber deutlich gemerkt. Ich fuhr um 08:00 Uhr los und war ziemlich genau um 09:00 Uhr vor der Halle. Dort warteten bereits ein paar andere Teilnehmer und man kam ins Gespräch. Besonders gut gefiel mir eine Gruppe aus Hamburg, die zeitgleich mit mir eintraf und die einfach extrem nett waren.

Insgesamt war die Stimmung super entspannt und alle waren sehr freundlich und hilfsbereit. Der Lehrgang an sich war richtig gut organisiert.

Der Lehrgangsinhalt waren Aspekte des ursprünglichen, „alten“ Karate, wie es auf Okinawa betrieben wurde. Noch bevor es durch die Japaner formalisiert wurde. Es gab 4 Schwerpunkte:

  • Die 12 Drills von Motobu Choki
  • Techniken aus dem Bubishi
  • Die Würfe des Morinobu Itoman
  • Handpratzen Drills

Die Trainingseinheiten waren sehr gut aufgebaut. Iain gab immer eine kurze Einführung in die Thematik und stellte auch den historischer Kontext her. Aber nicht trocken und auch nicht zu viel, sondern immer in Form von sehr lustigen Anekdoten und kompakt. Das hat mir sehr gut gefallen. Man wurde nicht vom Wissen erschlagen und ich konnte gut folgen.

In den ersten beiden Einheiten lernten wir alle 12 Drills von Motobu. Das war eine Menge … aber es hat gut funktioniert. Die meisten der Drills sind recht einfach. Die Drills haben mich an Vorführungen von Krav Maga erinnert. Da konnte man wieder sehen, dass im Grunde alles gleich ist, bzw. den gleichen Ursprung hat. Ich habe auch wieder sehen können, dass Karate extrem effiziente Techniken hat. Das war mal wieder eine Untermalung dessen, was wir alle irgendwie wissen, oder glauben zu wissen.

In der letzten Einheit haben wir uns mit einigen Techniken (Drills) aus dem Bubishi beschäftigt. Eine Sache ist mir dabei sehr positiv aufgefallen. Die Techniken haben immer sehr blumige Namen, wie zum Beispiel: „the monkey catches the candy“. Man kann die Übung wie folgt beschreiben: „Es folgt ein beherzter Griff in die Weichteile des Gegners“. Das kann man sich definitiv besser merken als Age-Uke und co …

In diesem Zusammenhang erzählte er auch eine kurze Geschichte: Iain hat in seinem Dojo Bodenkampf trainiert. Einer seiner Studenten hat eine Befreiungsbewegu

ng nicht hinbekommen. Daraufhin hat Iain den Studenten gefragt, ob er eine bestimmte Szene der Serien „die Simpsons“ kenne. In dieser Szene bewegt sich Homer Simpson genau so auf dem Boden, wie es die Technik erfordert. Der Student kannte die Szene und konnte die Technik sofort umsetzen. Ab diesem Zeitpunkt war das nun die „Homer Simpson“-Technik. Diese Bilder helfen enorm. Wahnsinn!

Am Sonntag starteten wir morgens um 09:30 Uhr und trainierten bis 13:00 Uhr. Das Sonntags Programm waren nun die Würfe des Itoman. Itoman war wohl ein Polizei Beamter und stellte Karate Techniken zusammen, die er in seiner Arbeit als Polizist gebrauchen konnte. Also super-effiziente Techniken zur Selbstverteidigung. Diese Dinge mussten einfach funktionieren. Hier auch wieder: Ich habe mir kürzlich Videos von  Krav Maga Übungen angeschaut. Diese 

 

Techniken gleichen den Übungen, die wir auf dem Lehrgang trainiert haben.

Dann kam das Beste. Nachdem wir die Drill eine Weile geübt haben, bauten wir das Pratzen Training ein. Das heisst, dass wir alle Übungen am Partner und mit Pratzen geübt haben. Das hat mir unwahrscheinlich gut gefallen.

Das Samstag war super, der Sonntag super spitze. Es hat einfach alles gepasst: Das Wetter, die Entfernung, die Leute und ein genialer Trainer mit einem super Programm. Ich bin absolut begeistert und ich hoffe, dass das hier rüberkommt.

Ich kann nur jedem, der mal Lust auf ein „alternatives“ Programm hat, empfehlen, einen Iain Abernethy Lehrgang zu besuchen. Ich bin immer noch begeistert!

Markus